Bundesschatz wächst weiter, veranlagtes Volumen übersteigt 6 Milliarden Euro und 135.000 Konten

Der seit April 2024 verfügbare Bundesschatz setzt seinen Wachstumskurs fort. Die Nachfrage bleibt hoch, sowohl bei privaten Sparerinnen und Sparern als auch bei öffentlichen Einrichtungen. Bis Anfang Dezember 2025 wurden mehr als 135.000 Konten eröffnet, das insgesamt veranlagte Volumen überschreitet inzwischen die Marke von 6 Milliarden Euro. Damit hat der neue Bundesschatz innerhalb kurzer Zeit eine Größenordnung erreicht, für die der frühere Bundesschatz fast zwei Jahrzehnte benötigte.

Entwicklung der Kundenzahlen

Seit dem Start im Frühjahr 2024 steigen die Kundenzahlen kontinuierlich. In den ersten Wochen lag die Kontenzahl im fünfstelligen Bereich, zum Jahreswechsel 2024 auf 2025 wurde bereits die Marke von rund 100.000 eröffneten Konten übertroffen. Die im Juni 2025 erfolgte Öffnung des Produkts für öffentliche Einheiten führte zu einem weiteren deutlichen Anstieg. Mittlerweile nutzen mehr als 135.000 Personen und Institutionen den Bundesschatz.

Die folgende Tabelle zeigt die veröffentlichten Stichtagswerte zur Anzahl der Konten und zum jeweiligen Anlagevolumen:

DatumKontenanzahlAnlagevolumen
29.04.202420.000250 Mio. Euro
07.05.202425.000450 Mio. Euro
10.07.202443.0001 Mrd. Euro
17.01.202590.0003 Mrd. Euro
04.05.2025110.0004 Mrd. Euro
21.08.2025120.000
01.12.2025135.0006 Mrd. Euro
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Die Entwicklung zeigt ein anhaltend starkes Wachstum mit mehr als 30.000 neuen Nutzerinnen und Nutzern pro Jahr.

Starker Beitrag öffentlicher Einheiten

Ein erheblicher Teil des Wachstums stammt inzwischen aus dem öffentlichen Sektor. Mehr als eine Milliarde Euro werden von Universitäten, Bundesländern, Städten, Gemeinden und Sozialversicherungsträgern veranlagt. Diese Einlagen wirken sich unmittelbar auf die gesamtstaatliche Nettoverschuldung aus, da Gelder aus dem Sektor Staat die Maastricht-Verschuldung reduzieren.

Für diesen Bereich bietet der Bundesschatz eine einfache, transparente und risikoarme Veranlagungsmöglichkeit, die direkt über die OeBFA abgewickelt wird.

Nachfrage nach grünen Bundesschätzen

Großes Interesse besteht weiterhin an den grünen Bundesschätzen. Insgesamt rund 1,25 Milliarden Euro entfallen auf diese nachhaltigen Varianten mit Laufzeiten von sechs Monaten bzw. vier Jahren. Die Mittel werden entsprechend dem Green-Bond-Standard für klimarelevante Projekte eingesetzt. Österreich bleibt damit das erste Land weltweit, das auch kurzfristige nachhaltige Staatsanleihen für private Sparerinnen und Sparer anbietet.

Bundesschatz und Gewinnfreibetrag

Für Unternehmerinnen und Unternehmer ist der vierjährige grüne Bundesschatz weiterhin ein relevantes Produkt bei der Geltendmachung des investitionsbedingten Gewinnfreibetrags. Die gesetzliche Mindestbindefrist von vier Jahren und einem Tag wird exakt erfüllt. Die OeBFA stellt ergänzende Informationen und einen eigenen Rechner bereit, mit dem sich der Gewinnfreibetrag unkompliziert ermitteln lässt.

Wirkung auf Finanzmarkt und Staatshaushalt

Nach Angaben der OeBFA entspricht das aktuelle Gesamtvolumen des Bundesschatzes etwa zwei Prozent der Finanzschulden des Bundes. Durch die direkten Veranlagungen privater Haushalte und öffentlicher Einrichtungen erweitert sich die Basis inländischer Investorinnen und Investoren. Das stabilisiert die Nachfrage nach österreichischen Bundeswertpapieren und wirkt sich positiv auf die Wahrnehmung am Kapitalmarkt aus.

Vergleich der aktuellen Zinsen mit Sparzinsen.at

Die Zinssätze des Bundesschatzes bewegen sich im Bereich marktüblicher Angebote für sichere, kurzfristige Geldanlagen. Je nach Laufzeit gelten derzeit folgende Konditionen:

ProduktZinsen (p. a.)BindungMindesteinlageMaximaleinlageHinweise
Bundesschatz1,8501 Monat1000bis etwa 2,25 Prozent p. a. bei Sparzinsen
Bundesschatz1,8506 Monate1000bis etwa 2,125 Prozent p. a. bei Sparzinsen
Bundesschatz1,85012 Monate1000bis etwa 2,00 Prozent p. a. bei Sparzinsen
Bundesschatz2,15048 Monate1000bis etwa 2,10 Prozent p. a. bei Sparzinsen
Bundesschatz2,750120 Monate1000bis etwa 1,90 Prozent p. a. bei Sparzinsen

Die Erträge liegen damit im Bereich der besten österreichischen Festgeldangebote vergleichbarer Laufzeiten. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass Zinserträge aus dem Bundesschatz mit 27,5 Prozent Kapitalertragsteuer belastet werden, während klassische Sparzinsen mit 25 Prozent besteuert werden.

Fazit

Der Bundesschatz bleibt ein stark nachgefragtes Anlageprodukt mit stabilen Rahmenbedingungen. Das veranlagte Volumen überschreitet mittlerweile 6 Milliarden Euro, mehr als 135.000 Konten wurden eröffnet. Die Zinssätze reichen von 1,85 Prozent pro Jahr für kurze Laufzeiten bis zu 2,75 Prozent pro Jahr für zehn Jahre. Durch die breite Akzeptanz bei privaten Haushalten wie auch bei öffentlichen Einrichtungen trägt der Bundesschatz zur Diversifizierung der Anlegerbasis und zur Stabilisierung des Kapitalmarkts bei. Für Sparerinnen und Sparer, die auf Sicherheit, Transparenz und eine direkte Beziehung zur Republik Österreich Wert legen, bleibt er eine attraktive Ergänzung zu klassischen Sparprodukten.

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Über Sparzinsen.at

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Seit 2009 führe ich eine Datenbank über die Sparzinsen hier in Österreich, gleich ob inländische oder ausländische Angebote. Ziel ist es für die Menschen hier in Österreich einen guten Überblick zu geben, welche Banken interessante Sparzinsen bieten, um das Maximum für das Ersparte herauszuholen.

Andreas Greiner, Betreiber von Sparzinsen.at

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